Hobby - suchen und finden
Ich glaube, so wie mir geht es vielen: Im Sommer ist man dauernd mit irgendwas beschäftigt. Man ist viel draußen,
kümmert sich um den Garten, trifft sich mit Freunden im Biergarten oder in der Eisdiele,... Aber im Winter?
Laaaangweilig. Ein Hobby muss her!
Und dann geht die Sucherei los. Worauf habe ich Lust? Was kann ich? Was halte ich länger durch als fünf Minuten?
Ausprobiert habe ich vieles: Basteln. Nun ja, seien wir ehrlich, meine Kreativität lässt arg zu wünschen übrig.
Saisonales Basteln zur Deko fürs Haus geht noch. Aber ansonsten? Wohin mit dem Schrott? Also blöde Idee.
Malen. Was soll ich malen? Wohin mit dem Produkt? Aufhängen? In meinem Haus?? Auf gar keinen Fall! Fehlendes Talent,
totale Pleite.
Zeichnen. Siehe Malen. Irgendwie fühlte ich mich an diesem Punkt schon ziemlich talentfrei. Kann ich denn gar nichts?
Okay, was ich kann, ist nähen. Nur reicht Können nicht aus. Man näht normalerweise nur das, was man gerade braucht. Ansonsten
hat man wieder das Problem, dass man erstens nicht weiß, was man nähen soll und zweitens nicht weiß, wohin mit dem Endprodukt.
Kein Mensch braucht 150 Kissenbezüge. Und Klamotten nähen können andere viel besser und vor allem günstiger.
Stricken kann ich auch. Ich habe mit Strick-Filzen angefangen. Nichts für mich. Vielleicht fehlte auch nur wieder die kreative Idee.
Dann bin ich bei einem bekannten Online-Versender über das Sockenstricken mit einer Rundstricknadel gestolpert. Und zwar zwei
Socken auf einmal! Buch bestellt, gestrickt: Hobby gefunden!
Das Schöne am Sockenstricken ist, dass man für alle, die man kennt, und deren Füße nicht zu groß sind (ich bin nach wie vor ungeduldig),
Socken stricken und verschenken kann! Und keiner kann sich wehren. :-)
Und alles, was in dem Buch beschrieben steht, stimmt. Strickt man auf herkömmliche Weise Socken, also eine nach der anderen,
hat man eventuell nach der ersten schon keine Lust mehr. Oder die Wolle ist alle, und man kann keine nachkaufen. Oder man hat einfach
einen festeren oder lockereren Strickstil, sodass die Socken völlig unterschiedlich ausfallen. Frustrierend!
Hier nun ein paar meiner Modelle, die auch tatsächlich von lebenden Menschen getragen werden:
Und dann, einige Zeit später, eine neue Sucht: Amigurumi häkeln. Amigurumi sind kleine oder größere Figuren, meist Tiere, aber auch Menschenartiges ist darunter.
Eigentlich wollte ich nur meiner Nichte helfen, den richtigen Dreh beim Häkeln zu finden, damit sie mit ihrer kleinen Tochter ein paar Tierchen häkeln kann. Aber nachdem ich dann mein
zugegebenermaßen recht angestaubtes Häkelwissen aus den hinteren Regionen meines Hirns gekramt habe, konnte ich nicht mehr aufhören.
Ich habe zusätzlich zu meiner ganzen Wolle zum Stricken nun auch noch etliche Knäule Häkelgarn angeschafft, in allen möglichen Farben, natürlich ein Buch mit Anleitungen,
verschiedene Häkelhaken, Zubehör wie Sicherheitsaugen und -nasen, Füllwatte, Filz für Aplikationen und so weiter.
Beim Häkeln wie auch beim Stricken kann ich wunderbar entspannen und den Alltag vergessen. Allerdings muss man bei den Amigurumi ständig Maschen zählen und einen Reihenzähler benutzen - also Konzentration ist hier angesagt!
Auf der nächsten Seite zeige ich euch meine bisherigen Tierchen, die ersten Versuche ohne Anleitung und dann die anderen, die schon ein bisschen geübter aussehen.